Literatur
- 1 Dannecker M, Reiche R. (Hrsg) .Sexualität und Gesellschaft. Festschrift für Volkmar
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- 2 Habermas J. Theorie des kommunikativen Handelns. Frankfurt / M.: Suhrkamp, 1981
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- 5 Lewandowski S. Sexualität in den Zeiten funktionaler Differenzierung. Eine systemtheoretische
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- 6
Lewandowski S.
„I can’t get no satisfaction”? Zum aktuellen Stand einer Soziologie der Sexualität.
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2006;
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- 7 Luhmann N. Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt / M.: Suhrkamp,
1982
- 8 Luhmann N. Individuum, Individualität, Individualismus. In: Luhmann N. Gesellschaftsstruktur
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- 9 Luhmann N. Die gesellschaftliche Differenzierung und das Individuum. In: Luhmann
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- 10 Luhmann N. Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt / M.: Suhrkamp, 1997
- 11 Nassehi A. Die paradoxe Einheit von Inklusion und Exklusion. Ein systemtheoretischer
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Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige. Hamburg: Hamburger Edition, 2006; 46-69
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Was heißt kritische Sexualwissenschaft?.
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- 16 Sigusch V (Hrsg). Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. 3., überarb. und erweit.
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- 17 Sigusch V. Neosexualitäten. Über den kulturellen Wandel von Liebe und Perversion. Frankfurt
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Kann die neosexuelle Revolution ohne Neoliberalismus gedacht werden? Eine Antwort
auf Daniela Klimke und Rüdiger Lautmann.
Z Sexualforsch.
2006;
19
234-240
1 Eine kritische Auseinandersetzung und systematische Würdigung der Theorie Siguschs
findet sich auch bei Lewandowski (2004: 64-77; vgl. außerdem Lewandowski 2006).
2 Freilich ist Siguschs Konzeption hier von Ambivalenzen durchzogen: Einerseits sieht
er die Genese der Sexualität als Frucht des Kapitalismus, während er andererseits
davon ausgeht, dass der Sexualität ein fester Kern innewohnt (vgl. Sigusch 1998 b:
1228 f).
3 Vgl. zu Letzterem Lewandowski 2004.
4 Moderne Individualität verdankt sich nicht der Inklusion in, sondern der Exklusion
aus sozialen Systemen. Luhmann spricht in diesem Zusammenhang von einer Umstellung
auf „Exklusionsindividualität” (Luhmann 1989: 160; vgl. auch Luhmann 1995).
5 Mittels biologischer Fortpflanzung wird - entgegen weit verbreiteter Annahmen - nicht
die Gesellschaft, sondern nur die humane Umwelt dieser (re-)produziert. Die Reproduktion
der Gesellschaft geschieht allein durch Kommunikationen, d. h. im Hinblick auf „den
Nachwuchs” durch Sozialisation.
6 Damit ist nicht gesagt, dass solche Einschränkungen immer gelungen sind, und es wird
auch nicht behauptet, dass der Adel nur Endogamie praktiziert habe. Das entscheidende
Argument ist vielmehr, dass sexuelle Exogamie ein Problem für den Erhalt der gesellschaftlichen
Ordnung darstellte, da sie die Trennung zwischen Angehörigen verschiedener Schichten
unterläuft. Vergleichbare Probleme finden sich heutzutage in Organisationen (vgl.
Rastetter 1999).
7 Aus dieser Freigabe resultiert u. a. der oft bemerkte (und beklagte?) kulturelle
Bedeutungsverlust des Sexuellen. Sexuelle Freiheit und gesellschaftliche Befreiung
treten merklich auseinander.
8 Diese Orientierung scheinen auch „thrill”-betonte Neosexualitäten nicht aufgegeben
zu haben.
9 Das heißt nicht, dass Sexualität nicht auch in neue Abhängigkeiten gerät; aber Abhängigkeiten
und Unabhängigkeiten werden in neuer Weise kombiniert, ja aneinander gesteigert: Ausdifferenzierung
und Autonomisierung auf der einen, entsprechende strukturelle Kopplungen auf der anderen
Seite (vgl. auch Lewandowski 2004: 249-321).
10 Die Wirkmächtigkeit neoliberaler Ideologen auf dem Gebiete des Sexualstrafrechts
haben zuletzt Daniela Klimke und Rüdiger Lautmann (2006) in eindrucksvoller Weise
herausgearbeitet.
11 Hilfreich mag hier auch eine Unterscheidung Armin Nassehis sein. Nassehi beobachtet,
zunächst ähnlich wie Sigusch, dass im 21. Jahrhundert eine ökonomisch programmierte
Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft eine an Politik orientierte Selbstbeschreibung
ablöst. Ökonomisch programmierte Selbstbeschreibungen beinhalteten eine „Semantik
der Konkurrenz und der Flexibilität, der flachen Hierarchien und der steilen Leistungskurven”
(Nassehi 2006: 63). Allerdings warnt Nassehi explizit vor einem Missverständnis, dem
Sigusch offenbar erliegt: „Was ich die ökonomisch programmierte Form der Selbstbeschreibung
nenne, ist nicht damit zu verwechseln, die ökonomische Codierung habe sich gegen andere
Codierungen durchgesetzt. […]. Diese semantischen Dominanzen der Selbstbeschreibung
setzen funktionale Differenzierung nicht außer Kraft, sie setzten sie vielmehr voraus”
(Nassehi 2006: 64, Fn. 5).
Dr. phil. S. Lewandowski
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